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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 4

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
4 1. Deutschlands Größe und Machtstellung. Cuxhaven im Hintergrund und dem Bremerhaven und Bremer- verkehrsgebiet in der Nachbarschaft. An der Ostseeküste wird die Kieler und Lübecker Bucht von dem Küstenwinkel umschlossen. Die Lübecker Bucht dringt bis auf eine Entfernung von 52 km nach der Elbe vor und erreicht diese selbst durch den Elbe-Trave- kanal. Im Hintergrund des Küstenwinkels, der mit seiner Schenkel- Verlängerung bis Greifswald, der „wendischen Küste," das Zentrum des Machtbereichs der Hanse war, liegen Warnemünde, Wismar, Lübeck, die Ostmündung des Kaiser Wilhelm-Kanals und Kiel, der größte deutsche Kriegshafen; alle sind sie berufen, zur Neu- belebung des neuen deutschen Seeverkehrs beizutragen. Messen wir die Länge der deutschen Küste ohne die tiefen Einschnitte und Inseln, so erhalten wir eine Länge von 1270 km, d. i. ein Fünftel der Küstenlänge Italiens oder zwei Fünftel der Küstenlänge Frankreichs. Auf 1 km Küstenlänge entfallen in Deutschland 425 qkm, in Italien 45 qkm. Das könnte augenschein- lich gegen eine günstige Küstenentwicklung Deutschlands sprechen. Man kann aber wohl kaum behaupten, daß für einen kontinen- talen Staat wie Italien trotz seiner ausgesprochenen Halbinsel- natur ist, die große Ausdehnung der Küste ein besonderer Vorteil sei; denn im Vergleich zu seinem Flächeninhalt hat Italien eine viel zu große Küstenentwicklung, wodurch Italien gezwungen ist, sofern es in dem modernen Verkehr und Handel tätig eingreifen will, mehr Seemacht als Landmacht zu sein. Letztere leidet ent- schieden darunter. Die deutschen Küsten — die Nordseeküste mehr wie die Ostseeküste — beweisen, daß nicht jedesmal die lange und gegliederte Küste den Handel an sich ziehen muß, sondern dies auch durch eine weniger gute und kürzere Küste geschehen kann, wenn nur ein oder wenige geeignete Pforten vorhanden sind, durch die es der Ausdehnungsfreudigkeit und Ausdehnungskrast eines Volkes ermöglicht wird, nach den nächsten und Verkehrs- reichsten Weltmeeren und Überseeländern über- und einzugreifen. Diese bemerkenswerte Eigenschaft der deutschen Küste wird durch die große Bedeutung erhöht, die sie für unfern Wohlstand und unsere Macht dadurch hat, daß fast das ganze Gebiet des Deutschen Reichs zu ihrem wirtschaftlichen Hinterland gehört. Die Nordseeküste ist die ozeanischste der deutschen Küsten; denn an ihr machen sich die Gezeiten und Sturmfluten eines der stürmereichsten Meeres bemerkbar. Infolgedessen ist die Nordsee- küste auch vielmehr der Zerstörung als die Ostseeküste ausgesetzt, hier arbeitet mehr Frost und Eis an der Zerstörung des Küsten- saumes. Beständig ist an beiden Küsten der Mensch im Kampf mit den Unbilden des Meeres, und durch Deiche und Dämme schützt der Nordseeküstenbewohner sein kostbares Marschland, das in den Dithmarschen bis 16 km breit ist, und durch Verhaue (Buhnen) und Bepflanzung sucht der Ostseeküstenbewohner die ver- Verblichen Flugsanddünen zu befestigen. Wenn der Mensch nicht

2. Deutsche Kulturgeographie - S. 20

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
20 I. Deutschlands Größe und Machtstellung. hat sich von 1900 bis 1909 um 374 Millionen Mark oder 56 °/0 erhöht. Das ist unstreitig eine herrliche Entwicklung der deutschen Handelsflotte, umso bedeutungsvoller, als die Entwicklung nicht das Ergebnis einer staatlichen Subventions- (Unterstützungs-) Politik, wie in England, Frankreich und Japan ist, sondern das Werk des privaten und kommunalen Unternehmungsgeistes. Der Aufschwung der deutschen Handelsflotte ist eng verknüpft mit dem gewaltigen Wachsen unserer beiden großen Reedereien, der Hamburg-Amerika Linie (Hamburg - Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Gesellfchaft oder kurzweg H.a.p.a.g. = Hapag) und des Norddeutschen Lloyds. Innerhalb eines Menschen- alters haben beide Gesellschaften eine glänzende Entwicklung genommen (vgl. statist. Anhang Viii) und den Ruhm und die Tüchtigkeit deutscher Seefahrt weit in alle Welt hinausgetragen. Mit dem Jahr 1911 ist ein Markstein in der Entwicklung der Hamburg-Amerika Linie und die bisher noch nie dagewesene Tatsache erreicht, daß mehr als 1 Million Registertonnen unter einer Reedereiflagge sich vereinigt finden. Gleichzeitig ist dies ein nicht uninteressanter Beleg für die überall wahrnehmbare Tatsache des Wachstums der Großbetriebe. Auf der Hamburger Werft des Stettiner Vulkans wird jetzt für die Hamburg-Amerika Linie ein Riesenfracht- und Passagierschiff gebaut, das 50000 Registertonnen (== 1415000 cbm) groß ist, also bedeutend größer als die gegenwärtig größten Schiffe Deutschlands, die nicht 30000 Registertonnen erreichen oder als das englische Riesenschiff „Olympic" mit 45 000 Registertonnen brutto. Das neue deutsche Riesenschiff führt den Namen „Imperator." Ein Schwesterschiff des „Imperators" wird auf der Werft von Vlohm und Voß in Hamburg gebaut, und ein drittes Schiff von gleicher Größe hat die Hamburg-Amerika Linie bereits in Auftrag gegeben. Nord- und Ostsee sind die nächsten Verkehrsgebiete für unsere Handelsflotte. In der Ostsee waren 1911 rund 950 Schiffe mit 500000 Registertonnen brutto beheimatet, in der Nordsee 3730 Schiffe mit 4 Millionen Registertonnen brutto. Es verhalten sich demnach die Schiffsräume der Ostsee zur Nordsee wie 1:8, vor zwanzig Jahren und mehr war das Verhältnis für die Ost- see günstiger (vgl. stat. Anh. Ix). Dagegen verhält sich der Seeverkehr beider Gebiete roie 1:3, insofern 1909 die deutschen beladenen Schiffe in der Ostsee 7,4 Millionen Registertonnen aus- wiesen und in der Nordsee 21,1 Millionen. Das Verhältnis war früher auch günstiger für die Ostseegebiete, so im Jahre 1874 wie 2:3. Der Schiffahrtverkehr in den deutschen Häfen hat sich seit 1871 sowohl der Zahl wie dem Raumgehalt nach ganz außer- ordentlich entwickelt (vgl. stat. Anh. X). In dem Verkehr der deutschen Häfen ist gegenwärtig die deutsche Handelsflotte am

3. Deutsche Kulturgeographie - S. 14

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
14 1- Deutschlands Größe und Machtstellung. Offiziere. Neue Sprengmittel (Pigrinsäure) wurden erfunden und die starken Mauern der Festungen hielten der Sprengwirkung neuer Geschosse nicht mehr Stand. Schon dachte man an die Entwertung aller Festungen, aber die Technik hat noch immer wieder Mittel gefunden, den kräftigen Zerstörungsmitteln noch kräftigere Widerstände entgegenzusetzen; sie wurden gefunden im Panzer und im Beton (dem zu hartem Stein erstarrenden Gemisch von Steinbrocken, Sand und Zement). Mit äußerster Kraft- anstrengung wurden in kurzer Zeit die Umbauten und Ver- stärkungen der Festungen vollendet, die man immer mehr in die Erde hineinlegte, um dem Feinde keine Zielpunkte zu geben *). Festungen und ähnliche Werke haben sicherlich eine große Bedeutung für den Schutz des Landes. Zunächst wollen sie größere Städte, in denen sich Militär-Magazine, sowie Fabriken und Werkstätten zur Anfertigung von Heeresbedürfnissen befinden, gegen feindliche Besitzergreifung schützen, sodann dem Feinde das Vordrängen erschweren, indem wichtige Flußübergänge, Bahn- linien, Gebirgspässe u. a. m. gesperrt werden; zuletzt wollen sie den Aufmarsch des eigenen Heeres sichern und zurückgehenden Heeresteilen als Sammelort dienen. Das sind die Hauptaufgaben der Festungen, insonderheit der Landfestungen. Die Küsten- befestigungen verfolgen ganz ähnliche Zwecke. Sie sind zunächst eigentliche Kriegshäfen und Stützpunkte, sodann Befestigungen zum Schutze von Landungsplätzen, die eine Ausschiffung großer Teile des feindlichen Landheeres gestatten, von Küstenpunkten in strategisch günstiger Lage, von Seehäfen, die als Mittelpunkt des Handels wichtig sind, und von engen Durchfahrten und Kanälen. Vor die Küste vorgeschobene Punkte werden befestigt, um, wie z. B. Helgoland vor der Jade-, Weser- und Elbemündung, der Flotte Unterstützung zu gewähren, ihre Bewegungsfreiheit zu er- höhen und eine etwaige Blockade locker zu gestalten. Die Befestigungen haben infolge ihrer hochwichtigen Aufgaben in Bezug auf den Schutz des Vaterlandes ihr Verbreitungsgebiet hauptsächlich an den Grenzen des Reichs. Die West grenze wird bewacht von Wesel, Cöln mit Deutz, Coblenz mit Ehren- breitstein, Mainz, Metz, Dietenhofen, Pitsch, Straßburg, Feste Kaiser Wilhelm Ii., Neubreisach, Freiburg im Br. Binnen- f e stu n g e n sind Ulm, Ingolstadt, Königstein, Magdeburg, Spandau und Küstrin. Die Ostgrenze besitzt eine größere Anzahl von Festungen ersten Ranges, so Königsberg, ^ Boyen, Graudenz, Marienburg, Thorn und Posen. Glogau hat seine alte Bedeutung als Festungsstadt eingebüßt. Die zwei großen Kriegshäfen *) Die Festung Ehrenbreitstein weicht in ihrem Bau von den meisten andern Festungen ab, indem an Stelle von Erdwällen eine Menge mit Schietzscharten versehene Mauerbauten sichtbar sind. Die steilen Berghänge bilden ein natürliches sturmfreies Hindernis. Ahnlich ist es bei dem be- festigten Königstein an der Elbe.

4. Deutsche Kulturgeographie - S. 105

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
22. Verkehrswege und Verkehrsmittel im Deutschen Reiche. 105 bahnnetz und ohne die „schwimmenden Städte", die imstande sind, Tausende von Menschen zu gleicher Zeit von einem Welt- teil zum andern zu bringen. Als neueste Beförderungsmittel sind das lenkbare Luftschiff und der Flugapparat in Erscheinung getreten; ihre Entwicklung ist aber erst in den Anfängen begriffen, trotz der bereits erreichten bewundernswürdigen Erfolge. Haben die modernen Einrichtungen zur raschen Fortbewegung von Menschen und Gütern die Uberwindung des Raumes zum Ziele, so dient eine Gruppe anderer Verkehrsmittel der Uberwindung der Zeit: Elektrische Telegraphie mit und ohne Draht, sowie Fernsprecher, die durch große Entfernungen getrennte Menschen in unmittelbare Verbindung setzen. Neben der Entwicklung der Industrie zeugt für den gewal- tigen Aufschwung des wirtschaftlichen Lebens von Deutschland die gleichfalls riesenhafteentwicklungderverkehrswege und Verkehrsmittel. Ihre Vervielfältigung und Vervoll- kommnung haben den Ausgleich der einst bestandenen Wirtschaft- lichen Gegensätze im Binnenlande außerordentlich begünstigt, so daß Teuerungen, Not und Elend, wie sie in den frühern Zeiten da und dort verheerend auftraten, jetzt ausgeschlossen sind. Der deutsche Boden wird von einer Anzahl natürlicher Straßenzüge durchfurcht, die schon von alters her Handel und Verkehr zu benutzen verstanden. Das Donautal nur hat aus leicht erklärbaren Gründen seine Bedeutung als Handels- und Völkerstraße eingebüßt. Um so wichtiger ist aber für heutige Verhältnisse noch das breite Rheintal, an dem auch die ältesten deutschen Handelsstädte Worms, Eoblenz, Cöln u. a.) erbaut worden sind. Eine zweite bedeutende südnördliche Handelsstraße ging über den Brenner nach Oberbayern (Partenkirchen, Augs- bürg), sodann nach Franken (Nürnberg) und weiter nach Norden. Beide Straßenzüge stehen durch den Mainstraßenzug in Ver- bindung, und an der wichtigsten Verbindung dieser Straßen ist Frankfurt als bedeutendste Handelsstadt entstanden. Von hier strahlt außer einer nördlichen Straßenrichtung (Frankfurt—cassel— Hannover—bremen— oder Hamburg oder Lübeck) noch eine nord- östliche aus, die durch die Einsattelung zwischen Rhön und Vogels- berg die Thüringer und _ weiterhin die Sächsischen Lande (Leip- zig) erreicht. Andere wichtige südnördliche Straßenzüge gehen vom Wiener Becken aus, einmal durch Böhmen, das Oberlausitzer Gebirge nach der Nordsee und sodann durch Mähren ins Oder- tal. Da, wo sich die deutschen Mittelgebirgslandschaften allmäh- lich zum Tiefland verflacht haben, gehen die großen norddeutschen Handels- und Verkehrsstraßen von Westen nach Osten, teilweise die alten Urstromtäler benutzend (Hannover, Braunschweig, Magdeburg, Berlin, von hier nach Südosten in der Richtung nach Frankfurt a. O., Breslau, nach Osten — Warschau — und nach Nordosten — Danzig, Königsberg und weitern Orten).

5. Deutsche Kulturgeographie - S. 115

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
23. Deutschland auf den Hochbahnen des Weltverkehrs u. Welthandels. 115 23. Deutschland auf den Hochbahnen des Weltverkehrs und Welthandels. All' die hervorragenden Verkehrseinrichtungen, all' die wunderbaren Werke der Verkehrstechnik eines Landes würden zum großen Teil ihrer eigentlichen Zweckbestimmung # verlustig gehen, wenn sie zuletzt nicht wichtige Maschenglieder eines Ver- kehrsnetzes wären, das die ganze Erde umspannt. Die Verkehrs- einrichtungen zu Lande knüpfen an die ähnlichen Einrichtungen der Nachbarstaaten an, eigene Bahnen jedoch schlägt der Ubersee- verkehr ein; denn das Meer widerstrebt seiner Natur nach jeglicher politischen Abgrenzung. Nur kleine festlandnahe Meeres- teile können staatlicher Oberhoheit unterstehen, wie die Dardanellen, Mündungsgebiete bedeutender Flüsse und kleine Buchten. Mit unsern Telephon- und Telegraphenlinien, Straßen und Eisenbahnen greifen wir in unsere Nachbargebiete über. Gehen diese Linien in ihrer natürlichen Fortsetzung auch in den Besitz der Nachbarländer über, so beherrschen doch deutsche Waren, deutsche Nachrichten, deutsche Reisende einen großen Teil, wenn nicht den Hauptteil des Verkehrs auf den Linien, die sich als große Überlandstraßenzüge entwickelt haben und die gegen- überliegenden Randgebiete Europas als Transkontinental- bahnen und die Randgebiete Europas und Asiens als Jnter- kontinentalbahnen (Sibirische Eisenbahn) verbinden. Mit Transkontinentalbahnen ist kein Festland so vielstrahlig als Europa durchzogen, in der Hauptsache von Nord nach Süd und von West nach Ost und umgekehrt. Infolge der Herzlage Deutschlands kann es nicht wundernehmen, wenn die wichtigsten der großen transkontinentalen Schnellzüge, die Luxus- oder Ex preßzüge, ihren Weg durch unser Vaterland nehmen. Von den 22 europäischen Expreßzügen kommt für Deutschland allein die Hälfte, und zwar die auf den wichtigsten Linien in Betracht. Teils gehen sie durch deutsches Reichsgebiet hindurch, wie der Nord-Ostende- Budapest-, Ostende-Karlsbad-Orient-, Paris-Karlsbad-Expreß, teils nehmen sie in Deutschland ihren Anfang, wie der Nordsüd- oder Brenner-Expreß, der Verlin-Marienbad-, der Ägypten-, Berlin- Neapel-, Riviera- und Lloyd-Expreß. Die nordsüdlichen Linien verfolgen Wege, die deutscher Handel und Verkehr schon seit Jahrhunderten begeht. Die Alpenlinien spielen schon in der grauen Vorzeit unserer Geschichte eine Rolle. Noch heute ist der Verkehr auf den Alpen- limen nicht bloß ein ungeschwächter, sondern ein von Jahr zu Jahr stetig steigender. Der Verkehr von Nord nach Süd ist bedeutend größer als umgekehrt, sowohl im Personen- wie im Warenverkehr. Die verkehrsreichsten Linien zwischen Süd und Nord sind die Gotthard-und die Brennerbahn. Die erstere ist die Stamm- oder Hauptlinie. Wenn man die schweren 8*

6. Deutsche Kulturgeographie - S. 116

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
116 in. Die materiellen Grundlagen der deutschen Kultur. Massenartikel, wie Metallwaren, Baumaterialien, Lebensmitte und Brennstoffe, berücksichtigt, so befördert im nordsüdlichen Verkehr die Gotthardbahn vier- bis fünfmal soviel an deutschen Erzeugnissen als die Brennerlinie. Die Quellen, die diesen groß- artigen Gotthardverkehr speisen, befinden sich zu beiden Seiten des Unterrheins. Im südnördlichen Verkehr stehen die beiden Bahnen in nahezu gleichem Maße im Dienste deutscher Zwecke was dadurch erklärlich wird, daß sehr bedeutende Verbrauchsplätze für italienische Erzeugnisse, wie München, Nürnberg, Dresden, Leipzig, Berlin u. a. m., im Verkehrsgebiet des Brenners liegen. Infolge der Uberschienung und Durchquerung der Alpen hat der deutsche Handel in Italien den englischen zurückgedrängt, nur in Bezug auf Steinkohlen beherrscht Großbritannien noch die italienische Einfuhr. Deutschlands Verbindungen mit dem Süden werden durch jede neue Alpenbahn inniger und bedeutungs- voller. Allüberall hat sich's im deutschen Wirtschafts- und Staatsleben erwiesen, daß durch jede neue Verbindung mit dem Süden nicht bloß die deutsch-italienischen, sondern überhaupt die deutsch-mittelländischen und deutsch-orientalischen Beziehungen ungemein verstärkt worden sind. Eigene Verkehrswege, die weit über die politischen Grenzen hinauslaufen, beherrscht Deutschland im Unterseekabelverkehr. Aür den internationalen Nachrichtenverkehr sind die Kabel- Verbindungen mit überseeischen Ländern von größter Bedeutung. Erst am Ende des vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts ist die deutsche Telegraphenverwaltung an einen großzügigen Aus- bau des deutschen Telegraphenverkehrs durch Seekabel mit Uberseeländern herangeschritten. Die Gesamtlänge der unter Aufsicht des Deutschen Reichs stehenden Unterseekabel beträgt über 37 000 km. Die längsten sind die zwei Kabel von Greetsiel bei Emden über Horta Azoren) nach Neuyork, durch die im Jahre 1900 Deutschland in unmittelbaren _ Telegrammverkehr mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika trat. Fast von ähnlicher Länge ist das Kabel der Deutsch-niederländischen Telegraphengesellschaft, das von Menado auf Eelebes nach der Karolineninsel Jap geht und von da nach der Insel Guam, wo es an das amerikanische Pazifikkabel angeschlossen ist. Wichtig ist die erst kürzlich fertiggestellte Kabelverbindung Emden-Monrovia (Liberia)-Pernambuco (Brasilien), wodurch Deutschland unmittelbar mit Afrika (Togo, Kamerun) und Südamerika in Verbindung tritt. Den neuesten Zweig des Weltverkehrs, die Funken- telegraphie, hat Deutschland von vornherein zu erobern verstanden. Deutsche Gelehrte (Hertz, Slaby, Braun) haben vorzugsweise an der Erfindung und dem Ausbau der drahtlosen Telegraphie mitgewirkt, und das durch ihre Arbeit hervorgegangene deutsche System Telefunken wird in der Leistungsfähigkeit durch kein ausländisches (Marconi- und de Forest-System) über- troffen. Die Funkentelegraphie dient dazu, den Schiffen auf

7. Deutsche Kulturgeographie - S. 182

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
182 V. Das Deutschtum im Auslande, Überall versteht man daselbst auch die hochdeutsche Sprache. Reichsdeutsche leben in Holland über 40000, in der Hauptsache in den beiden großen Hafenstädten Rotterdam und Amsterdam, in der Residenz Haag und in der Universitätsstadt Utrecht. Die Hauptmasse der Schweizerbevölkerung ist deutsch. 72 °/0 spricht deutsch. Unter den 25 Schweizer Kantonen gibt es 18 Kantone, die rein deutsch sind, d. h. ihre deutsche Bevölkerung beträgt mehr als 80 % der Gesamtbevölkerung; es gibt aber keine, # die < ausschließlich französisch oder italienisch wären, denn auch in diesen ist _ das Deutschtum vertreten, selbst in dem von Italienern ausschließlich bevölkerten Tessinkanton betragen die Deutschen l1/2 % der Gesamtbevölkerung. Deutsche Ansiedelungen finden sich auch in der abgelegenen Verggemeinde Vosko. Dem deutschen Schweizer ist mehr ein „schwyzerisches" Sonderbewußtsein eigen als ein deutsches Nationalbewußtsein. Zudem tut er sich gern auf seine republikanische Staatsform etwas zugute und schaut auf die in einer Monarchie lebenden Reichsdeutschen herab; zu leicht vergißt er nur, daß er wirtschaftlich, auch in der „Fremden- Industrie", hauptsächlich vom Deutschen Reich abhängt und diesem einen großen Teil seiner wirtschaftlichen Blüte verdankt. Die Reichsdeutschen finden sich in keinem Lande Europas in so großer und stetig wachsender Zahl wie in der Schweiz; die Zahl der deutschen Reichsangehörigen dürfte jetzt 200000, d. h. 6% der Gesamtbevölkerung erreicht haben. Außerhalb des durch die heutige politische Grenze umzirkten deutschen Gebietes finden wir die meisten Deutschen in Ö s t e r r e i ch, Hierselbst rund 9800000, wozu sich über 100000 Reichs- angehörige gesellen. Alle Landstriche südlich der Donau, Wien- Preßburg bis zum Tale der Mur und Drau sind von Deutschen bewohnt. An der Drau zieht sich die Südgrenze hin, biegt bei Bozen nach Süden aus und wendet sich bis an den Rhein. Sie reichte einst bis Verona. Aus diesen südlichen, dem Deutschtum fast ganz verloren gegangenen Gegenden klingen uns die Sagen Dietrichs von Bern entgegen, sowie die Minnelieder Oswalds von Wolkenstein. Zur Zeit der Gegenreformation fielen diese Gebiete dem Romanismus zum Opfer, und nur wenige Bruch- stücke im Norden von Verona erinnern an die deutschen An- siedelungen; auf sie kommen wir späterhin ((5.188) noch zu reden. Ein breiter, nur im Osten aufgelockerter deutscher Ring umgrenzt die Tschechen Böhmens, die von ihm wie in einem Binnenmeer eingeschlossen sind. Indessen auch innerhalb des tschechischen Gebietes finden sich deutsche Sprachinseln, deutsche Enklaven. Die wichtigsten unter ihnen sind Schönhengst, Brünn, Jglau, Olmütz und Bielitz. In Budweis ist das Deutschtum auffällig zurückgegangen; vor anderthalb Jahrzehnten sprach man von Budweis noch als von einer deutschen Enklave; jetzt spricht man nur noch von deutschen Sprachinselchen bei Budweis.

8. Deutsche Kulturgeographie - S. 223

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
38. Die wirtschaftliche und ethische Erschließung unserer Kolonien. 223 großen Teil seines Mittellaufs schiffbar, wie auch der Kade'i, der den Ssanga dort erreicht, wo er bereits schiffbar ist. Auf dem Ssanga lassen wir uns bis zum Kongo tragen. Mit dem Ostzipfel Neu- kameruns erreichen wir die Stelle des Ubangi, von wo aus dieser das ganze Jahr über als Verkehrsstraße benutzbar ist. Im Norden bilden schiffbare Flüsse, Logone und Schari, die Grenze gegen französischen Besitz. In Deutsch-Südwestafrika sieht es mit der Schiffbarkeit von Flüssen gar traurig aus, nur die beiden Grenzflüsse, der Kunene im Norden und der Oranjefluß im Süden sind für Verkehrszwecke geeignet, desgleichen der im Norden gren- zende Okawango und im Caprivizipfel, mit dem wir bis zum schiffbaren Sambesi heranreichen, Kwando und Tschobe. Auch Deutsch-Ostafrika ist kläglich mit schiffbaren Flüssen aus- gestattet. Der Unterlauf des Kagera, der sich in den Victoriasee ergießt und als Quellfluß des Nils gilt, kommt für Schiffahrt- zwecke in Betracht, ebenso die Unterläufe von Pangani, Wami, Rowuma und Rufiji. Bei letzterm läßt sich weiterhin der Fluß- verkehr auf einigen Strecken des Mittellaufs betreiben. Unter den Besitzungen der Südsee kann aus natürlichen Gründen nur Neuguinea schiffbare Ströme aufweisen. Markhamfluß und Ramu sind nur im Unterlauf ausgiebiger für die Schiffahrt zu benutzen, dagegen ist der unserer Elbe an Wasserfülle und Größe gleichende Kaiserin Augustafluß oder Sepik von der Mündung aus auf einer Länge von 960 km befahrbar. In die Kiautschou- Bucht mündet kein schiffbarer Fluß. Da unsere Kolonien von der Natur aus so schlecht mit natür- lichen Verkehrsadern bedacht sind, müssen wir der Natur nach- helfen, indem wir nicht bloß soweit wie möglich die Flußschiffahrt regulieren, sondern vor allem neue Verkehrswege anlegen. Für ein Neuland haben sich die Eisenbahnen als die besten und rentabelsten Verkehrswege erwiesen, und wir machen uns in den Schutzgebieten endlich auch die von den Engländern schon längst beherzigte Erfahrung zu nutze: Verkehrswege erzeugen Ver- kehr. So vermehrte die ostafrikanische Zentralbahn, als sie erst bis Kilossa gelangt war, den Güterverkehr in einer Weise, daß diesen zu bewältigen 22000 Träger allein notwendig gewesen wären. Der menschliche Träger ist überall und zu allen Zeiten das denkbar schlechteste Beförderungsmittel gewesen. Dazu ist die Trägerarbeit sehr kostspielig; in Togo kostet ein Tonnen- kilometer, d. h. die Beförderung einer Gewichtstonne von 1000 kg über ein Kilometer Weges am Beginn des neuen Jahrhunderts durchschnittlich 1,67 M. und in Ostafrika 2,30 M. Um nur 1 kg von der Küste bis zum Tanganjikasee, also auf einer rund 900 km langen Strecke zu befördern, gebrauchte man mehr als 2 M. Trägerlohn. In Südwestafrika, wo die Güterbeförderung durch Ochsenwagen vermittelt wurde, zahlte man, bevor die Bahn von Swakopmund nach Windhuk fertig gestellt war, auf diesem Wege durchschnittlich 1 M. für das Tonnenkilometer, und von Lüderitz-

9. Deutsche Kulturgeographie - S. 3

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
1. Deutschlands Lage und Größe. 3 schaftsg ebiet eine Fläche von über 543000 (genau 543354) qkm mit reichlich 65 Millionen Bewohnern (1910). Die reichlich Va Million Quadratkilometer des Deutschen Reichs werden von einer 7700 Km langen Grenze umspannt, wovon 2200 km allein die Nord- und Ostsee beanspruchen. Während die Landgrenze eine wirkliche Grenzlinie ist, stellen die Meer- grenzen keine scharfen Grenzen dar; sie sind mehr oder minder breite Bänder, Grenzsäume, die ebensowohl dem Meere, wie dem Lande angehören. Immerhin bleiben die Meeresküsten die natür- lichsten Grenzen eines Landes; ihnen nahe verwandt als Natur- grenzen sind die Gebirge, die das Deutsche Reich vom Eintritt der Oder in deutsches Gebiet an bis zum Bodensee von fremden Machtbereichen trennen. Vom Bodensee bis Basel bildet der Rhein eine natürliche Grenze; er wird dabei von den an sein nördliches Ufer herantretenden deutschen Gebirgen unterstützt. Im Westen, Osten und desgleichen im Norden zwischen Schleswig und Jütland finden sich keine natürlichen Grenzen, wohl aber so- genannte offene Grenzen. Der Wasgenwald im Südwesten ist nur auf kurzer Erstreckung Grenzgebirge. Die große Moor- grenze im Nordwesten verliert durch die Entwässerung immer mehr den Charakter einer ausgezeichneten Naturgrenze zwischen Norddeutschland und den Niederlanden. Im Osten scheidet vom russischen Staat kein scharfes Talprofil, kein beträchtlicherer See oder Morast. Die offenen Grenzen sind politisch die schwächsten Grenzen, verkehrsgeographisch hingegen die vorteilhaftesten, weil hier der Verkehr keine Terrainschwierigkeiten zu überwinden hat und die kürzesten Verbindungen in gerader Linie erfolgen können. Unter Umständen kann aber an der offenen Grenze eine strenge Grenz- und Zollpolitik auf den Verkehr mehr hindernd als eine natür- liche Grenze wirken. Die deutschen Küsten und Meere. Die deutschen Küsten schauen nach Norden. Nur die Cimbrische Halbinsel durchbricht den ostwestlichen Verlauf und schafft für Schleswig-Holstein eine West- und Ostküste, und die Bedeutung, die das Baltische Meer für die von dieser Ostküste ausstrahlende hanseatische Macht hatte, läßt uns die Bezeichnung „Ostsee" erklärlich scheinen. Die scharfen Wendungen der deutschen Küsten nach Norden haben in dem allgemeinen Verlauf der Nordseeküste einen rechten Winkel und bei der Ostseeküste einen stumpfen Winkel erzeugt. Beide Winkel sind für die Kultur- entwicklung Deutschlands bedeutende Kristallisations- und kulturelle Schöpfungspunkte geworden. An der Nordsee- küste ist es ^ die Helgoländer Bucht, mit der Elbemündung, der Westmündung des Kaiser Wilhelm-Kanals, Hamburg und 1*

10. Deutsche Kulturgeographie - S. 21

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
6. Deutschlands Seegeltung. 21 stärksten beteiligt. Zwei Teile von sämtlichen angekommenen und abgegangenen wirklich beladenen Schiffen (bez. Registertonnen) entfallen auf die deutsche Handelsflotte und ein Teil auf fremde Schiffe; vor einem Vierteljahrhundert rvar das Verhältnis gleich und vor einem halben Jahrhundert bewältigten die fremden Schiffe zwei Teile und die deutschen nur einen Teil des deutschen Seefrachtverkehrs. Küstenschiffahrt wie Überseeverkehr haben beide tätigen Anteil an der Entwicklung unserer Handelsflotte genommen. Die Küstenschiffahrt hat ein anderes Gepräge angenommen durch die Eröffnung des Kaiser Wilhelm-Kanals, des Dortmund- Emskanals, des Elbe-Travekanals, des Haffkanals Königsberg- Pillau und durch die damit verknüpfte starke Entfaltung des Seeschleppverkehrs. Der Schleppdienst geschieht mit sog. See- leichtern und Kanalschiffen. Jetzt befindet sich ein regelmäßiger Leichterdienst Zwischen Hamburg und den deutschen Mittelrhein- Häfen, dann zwischen Hamburg - Bremen nach den Häfen der Ostsee bis hinauf zum finnischen Busen. So erweist sich der Leichterdienst als eine notwendige Ergänzung des Transport- betriebes der Riesendampfer. Der neuere Ostseeverkehr hat besonders durch den Kaiser Wilh elm-Kanal gewonnen, dessen Verkehr von reichlich 25000 Schiffen mit 3 Millionen Registertonnen im Jahre 1898 auf reichlich 54000 Schiffe mit rund 9 Millionen Registertonnen im Jahre 1911 stieg. Seit dem Jahre 1903 werden die jährlichen Betriebsausgaben durch die Einnahmen nicht nur gedeckt, sondern der Überschutz ist von Jahr zu Jahr höher geworden (vgl. stat. Anh. Xi). Der Kanal, 1887 bis 1895 erbaut, ist der großartigste Durchgangshafen und Durchgangsweg des Deutschen Reichs. Er verbindet auf einer 99 km langen Strecke die Elbmündung (Brunsbüttel) über Rendsburg mit der Kieler Förde (Holtenau). Die Breite im Wasserspiegel beträgt 60 m, in der Sohle 22 m und die durchschnittliche Tiefe 9 m. Er wird in 8 bis 12 Stunden durchfahren und bietet der Kriegs- und Handelsflotte nicht bloß eine sichere Fahrt, sondern auch eine zwischen Nord- und Ostsee um rund 400 Seemeilen = 750 km kürzere Fahrt. So erweist sich dieser Schiffsweg nicht bloß als eine Verkehrsader der Nord- und Ostseeländer, sondern auch als eine der wichtigsten Lebensadern des Reichs. „Die Zukunft wird ihm vom Lichte einer hervor- ragenden geschichtlichen Bedeutung umflossen sehen, so wie uns beim Rückblick auf die Geschichte der Hansa der Sund erglänzt" (Fr. Ratzel). In Erkenntnis der wirtschaftlichen, hauptsächlich jedoch der strategischen Bedeutung — ersetzt uns doch der Kanal durch die schnelle Vereinigung der Ost- und Nordseekriegsflotte ein ganzes Geschwader — geht man jetzt daran, die Abmessungen des Kanals nach Breite und Tiefe bedeutend zu vergrößern.
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TM Hauptwörter (200)200

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